Jan Wagner schreibt Lyrik. Er ist Gewinner des Preises der Leipziger Buchmesse 2015 in der Kategorie Belletristik und damit der erste Dichter, der diese Auszeichnung erhielt. »Regentonnenvariationen« heißt sein Werk, welches die Jury und viele Leser offenbar begeistert, über die Liebe zum unscheinbaren Detail plötzlich den großen Themen ganz nah zu sein. »Jede Schwiele wird unter deiner Lupe so pompös wie eine Kirchenkuppel.« (nach Canaletto) Weiterlesen
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Nachlese Leipzig 2014
Es ist nicht so, dass alles auf der Welt besser würde, wenn die Leute mehr lesen, es kommt schon drauf an, was wir lesen.
– Denis Scheck
Im Herbst nach Frankurt, nach Leipzig, wenn der Frühling grünt, so lautet die Devise des deutschen Buchmarktes und so lauteten auch die Vorsätze der Octopus-Redaktion. Zum ersten Mal besuchten wir die Messe im Paris Ostdeutschlands, um im Auftrag des investigativen Online-Journalismus neue Freunde und alte Bekannte wiederzutreffen, vor allem aber um eine Frage zu beantworten: Ist die Leipziger Buchmesse wirklich besser/angenehmer als die wundervolle, herrliche, uns jedes Jahr aufs Neue in den Wahnsinn treibende Frankfurter Buchmesse? Weiterlesen
Der Unsinn der Erwachsenen und die Grausamkeit der Kinder
Zwei junge Mädchen lernen sich kennen, freunden sich an und schwören sich ewige Treue. Aber nur in schlechten Romanen ist Ewigkeit mehr als die Hoffnung bemitleidenswerter Optimisten. Und nur in schlechten Romanen ist die Kindheit ein Hort unbeschwerter Glückseeligkeit, wo das Böse nur in Erzählungen lauert. »Nachhinein« von Lisa Kränzler ist alles andere als ein schlechter Roman. Die Geschichte der zwei anfänglichen Freundinnen ist in ihrer Konsequenz so schonungslos wie wahrhaftig. Und ja, die Wahrhaftigkeit, die in diesem Roman steckt, ist mitunter schwer zu ertragen. Eben weil am Ende, im Nachhinein, alles ganz anders kommt, als die Freundinnen es sich erhofft hatten. Im Nachhall klingt der hehre Schwur, mit dem alles seinen Anfang genommen hat, so hohl und leer, dass es beinahe schmerzt. Weiterlesen
Der große Preis von Leipzig
Überraschung, Überraschung: Zu den Nominierten des diesjährigen »Preis der Leipziger Buchmesse« zählt die 29-jährige Freiburger Schriftstellerin Lisa Kränzler, die für ihren zweiten Roman »Nachhinein« nominiert wurde. Kränzlers Lesung beim letztjährigen Bachmann-Preis war eine einzige Freude, weswegen wir ihr und dem Verbrecher Verlag unsere acht Daumen kräftig drücken. Weiterlesen