fertigFrank Witzel, Buchpreisträger und Autor des alle Rahmen sprengenden Romans »Die Erfindung der Roten Armee Fraktion durch einen manisch depressiven Teenager im Sommer 1969«, hat uns vor seiner Lesung im Frankfurter Hof in Mainz zu einem kurzen Gespräch getroffen – über amerikanische Pop, den Wahn der Gesellschaft und natürlich auch seine schriftstellerischen Zukunftspläne.

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Als hippe Alternative zum Hotlist+2015+Logodoch eher  staatstragenden Deutschen Buchpreis hat sich die Hotlist in den letzten Jahren einen Namen gemacht. Die Idee dahinter ist simpel, aber grundsympathisch: Prämiert werden über alle Genregrenzen hinweg die zehn besten Bücher aus unabhängigen Verlagen. Und so funktioniert’s: Aus allen Einreichungen (in diesem Jahr: 171!) wählt eine Jury vorab dreißig Kandidaten aus und bestimmt im Anschluss wiederum sieben Titel, die es auf die Hotlist schaffen. Drei weitere Bücher werden via Online-Abstimmung ermittelt. Weiterlesen

Die Frankfurter Buchmesse naht mit großen Schritten und folglich rückt auch die Verleihung des Deutschen Buchpreises, der sich in den letzten Jahren zu einem der wichtigsten Literaturpreise in Deutschland gemausert hat, immer näher. Die interessanteren literarischen Gewächse gedeihen jedoch oft abseits der bekannten Pfade. Damit der Leser sie nicht übersieht, prämiert die Hotlist auch in diesem Jahr wieder die zehn besten Bücher aus unabhängigen Verlagen – ein hilfreicher Wegweiser durch das Dickicht der Gegenwartsliteratur. Weiterlesen

Halleluja! Wir eröffnen unsere Adventsverlosung mit dem Skandalbuch des Jahres: »Imperium« von Christian Kracht. Doch bevor es jetzt sofort zu Missverständnissen kommt: Wir meinen natürlich nicht diesen läppischen Artikel im Fachblatt für Hitler-Studien, der den Autor des Romans zum »Türsteher der rechten Gedanken« erklärt. Der eigentliche Skandal besteht doch darin, dass »Imperium« beim Deutschen Buchpreis, der ja immerhin den »besten Roman des Jahres« prämieren will, schon an der Longlist scheiterte. Für einen anderen Literaturpreis hat es hingegen gereicht, und der hat sogar einen richtigen Namen. Weiterlesen

Neben dem Deutschen Buchpreis wird auf der Frankfurter Buchmesse auch dieses Jahr wieder das beste Buch eines unabhängigen Verlags ausgezeichnet. Noch stehen zehn Titel auf der »Hotlist«, wobei nur sieben von der Jury vorgeschlagen wurden. Ein Publikumsvoting im Internet ermittelte die übrigen drei Nominierten. Eine weitere Besonderheit: Das Preisgeld in Höhe von fünftausend Euro »geht an den Verlag des ausgezeichneten Titels und würdigt damit die verlegerische Leistung«. Das gilt ebenfalls für den »Melusine-Huss-Preis« in Höhe von viertausend Euro, der von den Buchhändlerinnen und Buchhändlern bestimmt wird.

Seit 2009 setzt die »Hotlist« der Dominanz der großen Verlage beim Deutschen Buchpreis ein wirksames Korrektiv entgegen. Vorrangiges Ziel ist es, den kleinen und unabhängigen Verlagen eine Plattform zu bieten, Aufmerksamkeit zu generieren und dadurch langfristig die Vielfalt der Verlagslandschaft zu erhalten und zu stärken. Denn die Existenz unabhängiger Verlage sei »für die deutschsprachige Bücherlandschaft die Garantie von Würze, Farbigkeit und Vielfältigkeit, für verlegerischen Mut, neue Ideen, die Bewahrung von Schätzen, hartnäckige Qualität oder auch aufrechte Pflege des Leisen und Feinsinnigen und von vielem mehr«.

Die Preisverleihung findet am 12. Oktober bei der Party der Independents im Literaturhaus Frankfurt statt.

 

Die »Hotlist« 2012:

  • Jeffrey Yang: Ein Aquarium. Gedichte. Berenberg Verlag.
  • Miklós Vajda: Mutterbild in amerikanischem Rahmen. Roman. Braumüller Verlag.
  • Angelika Meier: Heimlich, heimlich mich vergiss. Roman, Diaphanes.
  • Tor Ulven: Dunkelheit am Ende des Tunnels. Geschichten, Literaturverlag Droschl.
  • Michèle Roten: Wie Frau sein. Protokoll einer Verwirrung. Echtzeit Verlag.
  • Lukas Meschik: Luzidin oder Die Stille. Roman. Jung und Jung.
  • Peter Gizzi: Totsein ist gut in Amerika. Gedichte. luxbooks.
  • Robert Louis Stevenson / Henning Wagenbreth: Der Pirat und der Apotheker. Eine lehrreiche Geschichte. Peter Hammer Verlag.
  • Tamta Melaschwili: Abzählen. Roman. Unionsverlag.
  • Helon Habila: Öl auf Wasser. Roman. Verlag Das Wunderhorn.

Der Kreis der potenziellen Preisträger wird kleiner. Auf der Shortlist für den Deutschen Buchpreis 2012, die heute vom Börsenverein des Deutschen Buchhandels bekannt gegeben wurde, finden sich noch sechs Titel, darunter allein drei des Berliner Suhrkamp Verlags. Auch Wolfgang Herrndorf, der für seinen zu recht gefeierten Roman »Sand« bereits den Preis der Leipziger Buchmesse erhalten hat, ist weiter im Rennen.

Der Gewinner wird bei der Preisverleihung zum Auftakt der Frankfurter Buchmesse am 8. Oktober bekannt gegeben.

 

 

 

 

 

 

Die Nominierten der Shortlist:

• Ernst Augustin: »Robinsons blaues Haus« (C.H.Beck, Januar 2012)

• Wolfgang Herrndorf: »Sand« (Rowohlt.Berlin, November 2011)

• Ursula Krechel: »Landgericht« (Jung und Jung, August 2012)

• Clemens J. Setz: »Indigo«(Suhrkamp, September 2012)

• Stephan Thome: »Fliehkräfte« (Suhrkamp, September 2012)

• Ulf Erdmann Ziegler: »Nichts Weißes« (Suhrkamp, August 2012)

Die Longlist für den Deutschen Buchpreis 2012 steht fest. Unter den zwanzig Nominierten finden sich sowohl Newcomer wie Olga Grjasnowa, die mit »Der Russe ist einer, der Birken liebt« für Furore sorgte, als auch alte Bekannte, unter anderem Rainald Goetz, dessen neuer Roman »Johann Holtrop« im Spätsommer erscheinen wird, und Clemens J. Setz, der bereits im vergangenen Jahr den Preis der Leipziger Buchmesse gewann. Insgsamt zeichne sich die diesjährige Longlist durch eine verblüffende »Welthaltigkeit« aus, so Jury-Sprecher Andreas Isenschmid: »Kaum eine Dimension, die nicht vorkommt: die große Liebe und der avancierteste Kapitalismus, die Erfahrung des Heiligen so gut wie Schocks der Kälte und Einsamkeit. Unsere zwanzig besten Romane greifen aus: in den Jemen, nach Nordafrika, nach Polen und nach Argentinien, ins gänzlich Imaginierte sowieso.«

Die Shortlist mit verbleibenden sechs Titeln wird am 12. September bekannt gegeben, der Gewinner bei der Preisverleihung zum Auftakt der Frankfurter Buchmesse am 8. Oktober.

Die Longlist des Deutschen Buchpreises 2012:

• Ernst Augustin: Robinsons blaues Haus (C. H. Beck, Januar 2012)

• Bernd Cailloux: Gutgeschriebene Verluste (Suhrkamp, Februar 2012)

• Jenny Erpenbeck: Aller Tage Abend (Knaus, September 2012)

• Milena Michiko Flašar: Ich nannte ihn Krawatte (Wagenbach, Ja-nuar 2012)

• Rainald Goetz: Johann Holtrop (Suhrkamp, September 2012)

• Olga Grjasnowa: Der Russe ist einer, der Birken liebt (Hanser, Februar 2012)

• Wolfgang Herrndorf: Sand (Rowohlt.Berlin, November 2011)

• Bodo Kirchhoff: Die Liebe in groben Zügen (Frankfurter Verlags-anstalt, September 2012)

• Germán Kratochwil: Scherbengericht (Picus, Februar 2012)

• Ursula Krechel: Landgericht (Jung und Jung, August 2012)

• Dea Loher: Bugatti taucht auf (Wallstein, März 2012)

• Angelika Meier: Heimlich, heimlich mich vergiss (Diaphanes, März 2012)

• Sten Nadolny: Weitlings Sommerfrische (Piper, Mai 2012)

• Christoph Peters: Wir in Kahlenbeck (Luchterhand, August 2012)

• Michael Roes: die Laute (Matthes & Seitz Berlin, September 2012)

• Patrick Roth: Sunrise (Wallstein, März 2012)

• Frank Schulz: Onno Viets und der Irre vom Kiez (Galiani Berlin, Februar 2012)

• Clemens J. Setz: Indigo (Suhrkamp, September 2012)

• Stephan Thome: Fliehkräfte (Suhrkamp, September 2012)

• Ulf Erdmann Ziegler: Nichts Weißes (Suhrkamp, August 2012)

Update 22.08.2012: Einen schönen und informativen Überblick über die die nominierten Titel inklusive Kurzvorstellung gibt es hier.