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Youtube-Stars, Blogger und Doku-Soap-Darsteller: Alles unsägliche Zeitgenossen, denen das Geschenk des Lebens verwehrt sein sollte. So die Einschätzung des Mörders, der im fünften Band der Krimi-Reihe »Die Menschen, die es nicht verdienen« von Hjorth&Rosenfeldt sein Unwesen in der schwedischen Medienszene treibt.

Sternchen um Sternchen des Trivial-Fernsehens sowie der digitalen Parallelwelt sterben per Bolzenschuss, bis die Strippenzieher und Realisatoren des kulturellen Untergangs ebenso gerichtet werden. Der Tod klettert die Verblödungspyramide Stück für Stück nach oben. Ein Rundumschlag. Brachial und nordisch blutig.

Der Mörder, ein Retter der Hochkultur? Einer, der akademische Bildung als absoluten Wert, als Identität der aufgeklärten und selbstbestimmten Gesellschaft begreift? So zumindest sind die Gedanken des Mannes einzuordnen, der nicht bestandene Wissenstests auf die Rücken seiner Opfer tackert.

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Mehr als fünfhundert Autorinnen und Autoren aus aller Welt haben sich einem Aufruf gegen die schrankenlose Überwachung angeschlossen. Hintergrund sind die Enthüllungen der jüngsten Zeit über die Machenschaften der Geheimdienste.
»In den vergangenen Monaten ist ans Licht gekommen, in welch ungeheurem Ausmaß wir alle überwacht werden. Mit ein paar Maus-Klicks können Staaten unsere Mobiltelefone, unsere E-Mails, unsere sozialen Netzwerke und die von uns besuchten Internet-Seiten ausspähen. Sie haben Zugang zu unseren politischen Überzeugungen und Aktivitäten, und sie können, zusammen mit kommerziellen Internet-Anbietern, unser gesamtes Verhalten, nicht nur unser Konsumverhalten, vorhersagen.« Weiterlesen

Taufrisch ist sie nicht mehr, Tzvetan Todorovs »Einführung in die fantastische Literatur«, und wer hier einen Überblick über Motive und Tendenzen der fantastischen Literatur der vergangenen Jahre erwartet, launig und gut lesbar aufbereitet, ist klar an der falschen Adresse. Aber eine solch zusammenfassender Abriss mit Anspruch auf Unterhaltung wie auf Information war auch schon bei Erscheinen nicht das Ziel der knappen Studie. Stattdessen betreibt Todorov Literaturwissenschaft mit Betonung auf Wissenschaft, und das wirkt in einer Zeit, in der die Grenzen zwischen wissenschaftlichem Schreiben und quasi-literarischer Essayistik zunehmend verschwimmen, in höchstem Maße unzeitgemäß. Der analytische Rigorismus, mit dem hier der Literatur auf den Leib gerückt wird, ist heute kaum mehr zu finden. Er gehört ganz einer Epoche an, in welcher der Strukturalismus das maßgebliche Paradigma der Literaturwissenschaft war, verbunden mit bis heute klingenden Namen: Roland Barthes, Umberto Eco, Julia Kristeva. Und nicht zuletzt: Tzvetan Todorov. Weiterlesen

Wie sehr das ganze Dasein dieses Volkes auf einer fortlaufenden Lüge beruht, wird in unvergleichlicher Art in den von den Juden so unendlich gehassten »Protokollen der Weisen von Zion« gezeigt. Sie sollen auf einer Fälschung beruhen, stöhnt immer wieder die »Frankfurter Zeitung« in die Welt hinaus: der beste Beweis dafür, dass sie echt sind… Wenn das Buch erst einmal Gemeingut eines Volkes geworden sein wird, darf die jüdische Gefahr auch schon als gebrochen gelten.

Diese Einschätzung eines gescheiterten österreichischen Kunstmalers zitiert Umberto Ecos »Der Friedhof in Prag« in seinem Anmerkungsapparat. Auch die genaue Quelle ist angegeben: Adolf Hitlers »Mein Kampf«, erster Band, von 1925. Die Vorgeschichte der von Hitler und anderen Antisemiten aufgegriffenen »Protokolle der Weisen von Zion«, die erstmals 1905 auf Russisch erschienen sind und sich innerhalb kürzester Zeit verbreitet haben, steht im Zentrum von Ecos jüngstem Roman. Und obwohl die Handlung dementsprechend ausschließlich im neunzehnten Jahrhundert angesiedelt ist, zunächst in Italien und später dann in der französischen Metropole Paris, ist »Der Friedhof in Prag« von höchster Aktualität in einer Zeit, in der in den Feuilletons und anderswo über die Chancen und Risiken einer kommentierten Publikation von »Mein Kampf» diskutiert wird, während gleichzeitig judenfeindliche Ressentiments einer neuen Studie zufolge in ganz Deutschland stetig zunehmen. Weiterlesen