Alles beginnt mit einem Apfelbaum. Genauer gesagt mit dem Apfelbaum von Herrn Schnippel. Weil sein Apfelbaum in diesem Jahr sehr viele Äpfel trägt, beschließt Herr Schnippel, sie zu verschenken. Er legt die schönsten Äpfel in einen Korb, klebt einen Zettel mit der Aufschrift »Zum Mitnehmen« daran und stellt den Korb vor seinen Gartenzaun. Das ist gewissermaßen die Initialzündung für eine Kettenreaktion von Ereignissen. Der Schweizer Bilderbuchautor Lorenz Pauli hat mit »Zum Mitnehmen« eine amüsante Verwechslungsgeschichte geschrieben, die von Miriam Zedelius farbenfrohen Illustrationen begleitet wird.Paulis Geschichte bringt einen aber nicht nur zum Schmunzeln, in ihr steckt auch eine kleine Wahrheit: Sie zeigt, dass man wenn etwas umsonst ist häufig sofort zugreift ohne zu überlegen, ob man es eigentlich braucht – schließlich kostet es ja nichts. So geht es etwa Herrn Vogelsang, der genau genommen kein zweites Fahrrad benötigt, und auch Doktor Bitter, der folgendes feststellen muss:

»Ach!«, sagt schließlich Doktor Bitter. »Ich habe zu Hause eigentlich schon eine Gartenbank. […] «.

Häufig landen diese Gegenstände – auch wenn es sich wohl eher selten um Fahrräder oder Parkbänke handelt – zu Hause dann in irgendeiner Ecke und verstauben langsam. In diesem Fall kommt es glücklicherweise erst gar nicht so weit, am Ende findet wieder alles zusammen, was zusammengehört und durch die vielen Missverständnisse und Verwechslungen ist sogar alles noch ein bisschen besser als am Anfang.

Mehr soll an dieser Stelle aber nicht verraten werden – unser Tipp: Kaufen und mitnehmen.

Lorenz Pauli, Miriam Zedelius: Zum Mitnehmen. Atlantis: Zürich 2012.

 

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