Als Thienemann-Verleger Klaus Willberg vor einer Woche bekanntgab, Otfried Preußlers Kinderbuchklassiker »Die kleine Hexe« für die kolorierte Neuausgabe, die im Juli diesen Jahres erscheinen soll, sprachlich überarbeiten zu wollen, war der öffentliche Protest groß. Willberg spricht von einem »shitsorm«, der über ihn hereingebrochen ist[1].

Ehrenwert ist mit Sicherheit, dass der Thienemann-Verlag sich verantwortlich für seine Texte fühlt und durch die sprachlichen Anpassungen verhindern möchte, dass es zu Missverständnissen kommt. Schade ist, dass der Verlag seinen Lesern den Umgang mit dem Original offenbar nicht mehr zutraut. Weiterlesen

Das sollte es zumindest, damit am Samstag das Sams kommt. Der Schöpfer dieses rothaarigen Wesens mit blauen Punkten im Gesicht und »prallrundem Trommelbauch«, das immer einen vorlauten Spruch auf den Lippen hat, ist Paul Maar. Heute ist sein 75. Geburtstag. Wir gratulieren und nehmen dieses Jubiläum als Anlass, einen Blick auf Maars Biographie zu werfen.

Paul Maar wurde am 13. Dezember 1937 in Schweinfurt geboren. Nachdem seine Mutter früh gestorben war und sein Vater wieder geheiratet hatte, wuchs er weitgehend bei seinen neuen Großeltern in Theres, einem kleinen Dorf in der Nähe von Schweinfurt, auf. Er selbst sagt über seine Kindheit, dass sie nicht besonders glücklich war, vor allem das Verhältnis zum seinem Vater sei schwierig gewesen:

Ich hatte keine sonnige Bullerbü-Kindheit, eher deren krasses Gegenteil. Zuweilen kommt mir sowieso der Verdacht, daß meine Kolleginnen und Kollegen, die sich ganz dem Schreiben von Kinderbüchern verschrieben haben, eine von der allgemeinen Norm abweichende Kindheit hatten, extremer als andere Kinder: glücklicher oder zerstörter.

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