B0031Man muss den Verlag Hans Schiler aus Berlin einfach bewundern. Nicht nur, dass es das kleine Team Jahr für Jahr schafft, ein Programm auf die Beine zu stellen, das es durchaus mit dem der „Großen“ aufnehmen kann. Die veröffentlichen Werke haben auch stets eine Qualität, die man sich bei manch anderem Verlag wünschen würde. Diese Qualität reicht von dem Niveau der Texte über die editorische Gestaltung bis hin zur Vermarktung – wobei letztere heutzutage gerade bei Independent-Verlagen vermutlich den entscheidendsten Faktor ausmacht, denn auch der beste Roman geht unter, wenn man ihn nirgendwo kaufen kann.

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0,,18550103_303,00Zum stolzen 39. Mal geht es in Klagenfurt um 25.000 Euro. Oder besser: um die Krönung zum Bachmannpreis-Preisträger. Dabei ist nicht nur das Alter dieser Veranstaltung beachtenswert, sondern auch das Wie. Vier Tage werden hier unveröffentlichte Texte von 14 Teilnehmern gelesen, die Reihenfolge gelost und direkt durch eine Jury kommentiert. Dieses Feedback ist aber bisher etwas verhalten ausgefallen. Auf Katerina Plodajans Text »Es ist weit bis Marseille«, in dem eine Frau nach dem Tod ihres Mannes mit einem Fremden ins Bett geht,  folgte ein »Das ist zu viel für ein bisschen Sex.«, vom neuem Jury-Vorsitzenden Hubert Winkels. Auf Saskia Henning von Langes Text »Hierbleiben« − hier flieht der Protagonist vor der Schwangerschaft seiner Partnerin − sah Winkels »eine Tendenz zur Langeweile« und seine Kollegin Hildegard Elisabeth Keller nahm ihr den »Exodus eines Schwangerschaftfeindes« schlichtweg nicht ab.

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