20eaf6adDas in Amerika mittlerweile zu einem regelrechten Hype gewordene Crowdfunding-Prinzip
schlägt mittlerweile auch in Deutschland Wellen, wenn auch noch recht bescheidene. Immerhin schaffte es die Produktion des Stromberg-Kinofilms innerhalb kürzester Zeit eine Millionen Euro einzusammeln, wohingegen kleinere Filmemacher mit ihren Projekten nur zu oft zu kurz kommen. Auch in anderen Sparten der Medienwelt, beispielsweise im Video- und Brettspiel-Bereich, erfreuen sich die deutschen Pendants der Firma Kickstarter reger Beliebtheit. Nur in einer nicht.

Im deutschen Buchhandel fristet das Spendenprinzip „Alle für eine/n/s“ bisher noch ein Leben in Unbekanntheit, sieht man einmal von den typischen Selbstverlag-Angeboten ab. Dass das auch anders geht, beweist der Carlsen-Verlag zusammen mit dem neu gegründeten Graphicatessen-Team. Das Ziel: Große, kostspielige Liebhaberprojekte mit Hilfe der Fans zu finanzieren und so erschwinglich anzubieten. Momentan kann man auf diese Weise einen Band über die Kunst hinter Blake und Mortimer unterstützen. Die Auflage ist dabei limitiert, sodass nur die Unterstützer auch wirklich in den Besitz des begehrten Stückes kommen. In dieser Hinsicht bietet Crowdfunding eine angenehme Alternative zu der bisherigen Systematik solcher Projekte, die für den Verlag meist Verlustgeschäft bedeuten und deren Früchte am Ende erst spät und überteuert auf den Markt kommen. Den Blake und Mortimer-Band erhält man ab einer Spende von 65 Euro, während die Preise vergleichbarer Kunstbücher bei dreistelligen Zahlen erst anfangen.

Es ist eine erfrischend neue Idee, die sich der Carlsen-Verlag da einfallen hat lassen, und wie bei allen neuen Ideen ist der erste Weg kein besonders schöner, übersät mit Steinen und gesäumt von Kritikern. Dennoch lohnt es sich hierbei zu überlegen, ob diese Idee von ihrem Konzept her nicht wesentlich lohnender und nachhaltiger ist, als manch anderes Konzept, das im deutschen Buchhandel beschlossen wird.

Ein Gedanke zu “Ars gratia Artis – Oder so.

  1. Pingback: Ars gratia Artis – Oder so. |

Die Kommentarfunktion ist geschlossen.