31cbJx9xSZL._SX300_BO1,204,203,200_In »Terror« wird der Luftwaffenmajor Lars Koch angeklagt, 164 Menschen umgebracht zu haben. Er hat ein von einem Terroristen gekapertes Passagierflugzeug abgeschossen, das dabei war, in die Münchner Allianz Arena zu stürzen. An jenem Tag fand im ausverkauften Stadion, in dem sich 70.000 Zuschauer befanden, das Länderspiel Deutschland gegen England statt. Koch und ein weiterer Eurofighterpilot sollten das Flugzeug abdrängen und zur Landung zu zwingen. Nachdem dies misslang, sollte ein Warnschuss abgegeben werden. Doch nichts davon zeigte Wirkung. Koch schlug vor, das Flugzeug abzuschießen. Der Verteidigungsminister war dagegen, gab es an Kochs Vorgesetzten, Generalleutnant Radtke weiter, der es an Koch weitergab. »Wenn ich jetzt nicht schieße, werden Zehntausende sterben«, schrie Koch und schoss das Flugzeug ab.

Ferdinand von Schirachs Theaterstück mit dem erschlagend endgültigen Titel »Terror« ist nicht einfach nur ein Theaterstück. Es ist ein Theaterstück zum Mitmachen. Man darf, wenn man ins Theater geht, Richter (bzw. Schöffe) spielen und über den Ausgang des Stücks (Freispruch oder Verurteilung) entscheiden. Justiz mit Gimmick! Als Leser ist man jedoch zur Passivität verdammt und muss sich damit begnügen, beide Urteile hintereinander zu lesen.

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