Es gibt viele Gründe, T. C. Boyle zu lesen. Und trotzdem fällt es schwer, zu beschreiben, welche Art von Geschichten er erzählt. Auf den ersten Blick wirkt das gewaltige Konglomerat aus kurzen Erzählungen und Romanen mit den verschiedensten Strömungen und Themen durchwachsen, ein heterogenes Gestrüpp der unterschiedlichsten literarischen und politischen Epochen. Doch je näher man die einzelnen Geschichten betrachtet, je näher man mit dem Objektiv des Lesers an die einzelnen Figuren heranrückt, um in beinahe voyeuristischer Manier ihr Schicksal zu betrachten, desto mehr wird ein roter Faden auffällig, eine Grundierung, die sich unter allem befindet. Natürlich variieren Setting und Handlung von Buchdeckel zu Buchdeckel, mal dreht es sich um den Erfinder der Frühstücksflocken, mal um Stuntmen und Marihuana-Bauern, und dennoch hat man bei der Lektüre immer den selben Geschmack im Mund, eine morbide Faszination am Unheil und die Gewissheit, dass es zu solchem kommen wird. Weiterlesen