Erstmals für größeres Aufsehen sorgte er mit der Erzählung »Diesseits des Van-Allen-Gürtels«, die 2004 beim Wettlesen in Klagenfurt überraschend mit dem Publikumspreis ausgezeichnet wurde. Es folgte der Bestseller »Tschick« über zwei Jugendliche, die sich in einem alten Lada aufmachen zu einer Reise durch die ostdeutsche Provinz. Zuletzt erschien der furiose Agenten-Roman »Sand« und gewann prompt den Preis der Leipziger Buchmesse 2012.

Gestern ist Wolfgang Herrndorf im Alter von 48 Jahren verstorben. Wie Kathrin Passig via Twitter mitteilt, hat er sich »in den späten Abendstunden am Ufer des Hohenzollernkanals erschossen«. Seit 2010 litt Herrndorf an einem bösartigen Hirntumor. Das Leben mit der Krankheit hat er in seinem Blog »Arbeit und Struktur« dokumentiert und reflektiert.

Mit Wolfgang Herrndorf verliert die deutschsprachige Gegenwartsliteratur zweifellos eine ihrer interessantesten und besten Stimmen. Nicht auszudenken, was du noch hätte kommen können. Aber es hat nicht sollen sein. Darum sagen wir ganz still und leise danke – für die schönen Stunden mit »Tschick« und mit »Sand«.