Sjón ist Isländer und schrieb mal Liedtexte für Björk. Eines dieser Lieder fand oscarnominiert Platz in Lars von Triers Film »Dancer in the Dark«. Das ist, was in den meisten Pressetexten über diesen Autor zu lesen ist. Island, Björk und Lars von Trier: eine flackernde Kombination. Das Interesse ist geweckt, es kribbelt unter den Fingernägeln. Aber braucht es diese Vorschusslorbeeren, um Sjóns »Der Junge, den es nicht gab« an den Leser zu bringen?

Island hat ja neben der Pop-Diva eine Handvoll weiterer Ausnahmetalente hervorgebracht, die international Anerkennung erhalten. Sigur Rós beispielsweise. Eine Band, die für Zuhörer außerhalb Islands in nahezu unverständlicher Sprache musiziert, und trotzdem die großen Hallen regelmäßig füllt. Ein Phänomen – wie  Björk eben. Und Sjón? Der kann locker mithalten. Weiterlesen